Die kalifornische US-Firma Cisco stellt dem Bistum Würzburg eine 90-Tage-Testversion (bis 18. Juli 2020) von Cisco Webex zur Verfügung. In der Testlizenz sind 100 Konferenzräume mit je maximal 100 Teilnehmern enthalten. Die IT stellt auch Ihrer Stelle / Abteilung / Einrichtung / ... auf Anforderung durch den jeweiligen Vorgesetzten einen virtuellen Konferenzraum bereit. Bei Bedarf senden sie eine Mail an it-service@bistum-wuerzburg.de . Eine Sicherstellung des Datenschutzniveaus erfolgt über Privacy Shield und Standardschutzklauseln. Es werden allerdings von Webex jede Menge Daten von den Nutzern abgegriffen.

Videochat mit Jitsi-Meet
Jitsi Meet ist eine datenschutzfreundliche WebRTC-basierende Audio- oder Videokonferenzsoftware (Anleitung). Für Verwendung auf dem PC/Laptop sind die Browser Chrome/Brave etc. besonders geeignet. Es gibt auch Smartphone-Apps für Android (auch via FDroid) und Apple. Das Projekt ist OpenSource. Für die Nutzung ist keine Anmeldung/kein Konto notwendig, sondern lediglich ein Webbrowser (der WebRTC unterstützt) oder die entsprechende App. Folgende Funktionen stehen zur Verfügung:
Videokonferenz: Video- bzw. Audiochat mit einem oder mehreren Teilnehmern
Desktop-Freigabe | Screen-Sharing: Freigabe des Desktops oder bestimmten Fenstern, um anderen Teilnehmern Inhalte zu zeigen
Chat: Integrierte Chat-Funktion, um textbasierte Inhalte mit anderen Teilnehmern zu teilen
Man kann Jitsi am besten auf EU-Servern - und damit auch datenschutzfreundlich - betreiben, z.B. wie auf dem Testserver der Uni Würzburg und weiteren öffentlichen Servern und nicht mit dem voreingestellten Server (einfach in den Einstellungen ändern). Auf der offiziellen Jitsi-Seite ist 1 Tracker aktiv (google Analytics, abschalten: Opt-Out), der in Brave aber blockiert wird oder sich mit Ublock Origin blocken lässt.
Die EDV-Abteilung des Bistums Würzburg bietet speziell für pädagogische und pastorale Mitarbeiter/innen einen eigenen Jitsi-Server an. Dieser setzt Benutzerkonten für die Admins voraus, da es nur registrierten Nutzern möglich ist, Räume für Meetings zu eröffnen. Für Teilnehmer/innen reicht ein Browser bzw. eine App (s.o.). So auch bei Mitsi.
Videokonferenzen mit Big Blue Button
BigBlueButton ist ein quelloffenes Webkonferenzsystem einer kanadischen Firma. In Deutschland gibt es eine ganze Reihe von Anbietern mit BBB-Servern zur Miete, auf denen alles bereits betriebsbereit und DSGVO-konform vorinstalliert ist. Je nachdem, wie performant/teuer der Server ist, um so mehr gleichzeitige Teilnehmer/innen sind möglich. Es existieren u.a. Plugins für Wordpress und Moodle und eine Opensource-Oberfläche namens Greenlight zur Eröffnung von Räumen und Einladung von Teilnehmern/innen zu Konferenzen.
BBB bietet Features wie Audio- und Videochats, einen öffentlichen Textchat zwischen allen, private Textchats zwischen einzelnen Konferenzteilnehmer/innen, geteilte Notizen, die von den Konferenzteilnehmer/innen kollaborativ verfasst werden können, die Wiedergabe von Präsentationen, Videos und anderen Dokumenten, einfache Umfragewerkzeuge, eine Whiteboardfunktion, Bildschirmfreigaben und Breakouträume. Es ist ist damit komfortabler und umfangreicher als Jitsi und ebenfalls quelloffen! BigBlueButton setzt Benutzerkonten für Lehrer/innen voraus, da es nur registrierten Nutzern möglich ist, Räume für Meetings zu eröffnen. Konferenz-Teilnehmer/innnen hingegen müssen sich nicht anmelden. Für Verwendung auf dem PC/Laptop sind die Browser Chrome/Brave etc. besonders geeignet.
Die EDV-Abteilung des Bistums Würzburg bietet speziell für pädagogische und pastorale Mitarbeiter/innen einen eigenen BBB-Server an.
Anwenderbeispiele:
Telefon- und Videokonferenzen mit Cisco Webex
Videokonferenzsoftware Teams und Zoom
Große US-Firmen haben beste Möglichkeiten gute Software zu entwickeln und satte Ressourcen bereit zu stellen. Allerdings stellt sich immer auch die Frage nach dem Datenhunger und dem Geschäftsmodell der Anbieter und der Kompatibilität mit dem europäischen staatlichen (DSGVO) und auch den kirchlichen (KDG) Anforderungen an den Datenschutz.
Auch Microsoft würde es natürlich gerne sehen, dass z.B. auch Schulen zu Kunden werden - doch Datenschützer raten davon ab. Mehr...
Eine Analyse der App-/Webdaten zeigt u.a., dass Microsoft User-IDs in die Adobe Experience Cloud, an die Adobe-Tochter Marketo, an Google Ads und Scorecardresearch versendet. Die Android-App hat 2 Tracker und tatsächlich ganze 49 Zugriffsberechtigungen laut Exodus-Privacy.
Allen weiterführenden Schulen in Bayern wird derzeit neben mebis auch die Videokonferenz-, Chat- und Cloudspeicherfunktionen von Microsoft Teams for Education zur Verfügung gestellt. Mehr... Dabei wird eine datenschutzfreundliche(re) als die Basis-Konfiguration vorgegeben.
Zoom ist die Videokonferenzsoftware eines weiteren börsennotierten US-amerikanischen Softwareunternehmens. Die Firma Zoom Video Communications hat ihren Sitz in Kalifornien (Gründung: 2011). Sie geriet aufgrund von Datenschutz- und Sicherheitsmängeln zunächst in die Kritik, besserte jedoch zeitnah nach. In der Datenschutzerklärung steht, dass Nutzerdaten nicht verkauft werden, dennoch werden sie umfangreich erhoben und gespeichert. Bemängelt wurde die bislang fehlende Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. US-Cloud-Dienste wie Zoom, Microsoft Teams u.a. können zudem nach dem jüngsten Beschluss des Europäischen Gerichtshofes im Fall “Schrems II” in der EU nicht wirklich rechtssicher betrieben werden. Der Tracker Google-Analytics läuft im Browser, die Android App hat laut exodus privacy 2 Tracker und immerhin ganze 29 Zugriffsberechtigungen auf dem Smartphone. Zahlende Kunden können inzwischen auch das „EU“-Cluster von Zoom auswählen. Dabei findet die Verarbeitung personenbezogener Daten (Video, Ton, Chat, Metadaten) immerhin in Rechenzentren innerhalb der Europäischen Union statt.
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